Das Unterbewusstsein – unser bester Freund
Wenn wir nachts an den Kühlschrank gehen und Schokolade essen, obwohl wir eigentlich strengstens eine Diät einhalten wollen, dann ist das das Werk unseres Unterbewusstseins. Wenn wir mit unserem Partner streiten, obwohl wir ein Versöhnungsgespräch führen wollen, dann ist auch das die Steuerung unseres Unterbewusstseins. Und wenn wir faul im Bett liegen bleiben, obwohl wir uns doch fest vorgenommen haben, dies und das zu erledigen, dann ist auch das die in die Realität umgesetzte Entscheidung unseres Unterbewusstseins.
Wie komme ich nun dazu zu schreiben, das Unterbewusstsein sei unser bester Freund. Und ja, ich behaupte dies sehr beharrlich. Um dies verstehen zu können, müssen wir uns anschauen, was eigentlich die Aufgabe des Unterbewusstseins ist.
Unser Unterbewusstsein hat nur zwei Aufgaben:
1. Uns zu dienen
2. Uns zu schützen
Es nimmt diese Aufgaben sehr ernst und erfüllt sie korrekt. NUR – diese Funktion bezieht sich auf das, was als Wahrheit in ihm gespeichert ist. Und diese Wahrheiten gelangen oftmals aus Versehen in seinen Auftragsspeicher.
Selbst wenn man alle Vorleben, Ahnenthemen und Parallelebenen außer Acht lässt und nur die aktuelle Lebenszeit bis zum circa sechsten Lebensjahr betrachtet, kann schon reichlich Destruktives vorhanden sein, was nicht mehr aktuell unserem Wohle dient, wenn es befolgt wird.
In unseren ersten beiden Lebensjahren erleben wir die Welt wie einen Film, den wir beobachten und danach beginnt bis zum 6. Lebensjahr eine Phase, in der wir uns in einem kontinuierlichen Thetazustand befinden, ein Zustand, den wir später als Erwachsene bewusst benutzen für Hypnose oder um Informationen im Unterbewusstsein zu speichern oder zu verändern.
Ohne zu reflektieren verankern wir so im Alter von 3 bis 6 Jahren alles in unserem Unterbewusstsein, was wir später auf einer Ebene als „die Welt, wie sie funktioniert“
bezeichnen. Da diese Programme tief prägend im Unterbewusstsein sitzen und unser Unterbewusstsein die Aufgabe hat, seine Muster und Programmierungen Realität werden zu lassen, haben wir damit die Basis geschaffen für unsere Welt und unsere Realität. Selbst pränatale Programmierungen können diese Muster schon mit beeinflussen.
In dieser Kindheitsphase werden sogar neben den Bildern und Informationen, wie die Welt funktioniert, auch die Muster gelegt, was WIR ganz persönlich und individuell als Stress definieren und was wir gelassen im Leben nehmen können.
Unser Unterbewusstsein hat also SEINE Wahrheiten schon in dieser frühen Lebensphase und erledigt, wie vor erwähnt, seine Aufgaben uns zu dienen und uns zu schützen – und dies bezieht sich auf die Wahrheiten, die es gespeichert hat.
Das bedeutet, es dient uns, indem es seine Wahrheit als Realität in unserem Leben manifestiert und es schützt uns davor, dass irgendetwas anderes in unserem Leben Realität werden kann.
Was ist eigentlich das Unterbewusstsein? So genau definieren können wir es nicht. Was wir jedoch sicher annehmen können, ist, dass es eine enorme Macht hat, uns zu lenken.
Wenn Wille und Glaube nicht im Einklang sind, wird immer der Glaube siegen. Und der Glaube sitzt im Unterbewusstsein.
Wir gestalten uns unser Leben so, wie wir glauben, dass wir es verdient haben und wie wir glauben, dass es sein soll.
Und wenn wir wissen wollen, WAS wir glauben, dann brauchen wir uns nur unsere Realität anzuschauen, dort finden wir die Antworten.
Wie können wir hier nun Lösungen finden?
Ein Ansatz, den ich in meinem Seminaren Selbstcoaching lehre, ist dass wir uns zunächst einmal die wichtigsten Themen anschauen, die uns im Leben belasten. Wenn wir uns mit diesen Realitäten beschäftigen, können wir herausarbeiten, wie wir uns damit fühlen, „was es mit uns macht“. Daraus lassen sich tiefe Glaubenssätze ableiten.
Diese Glaubenssätze kann man ändern. Wie vor schon beschrieben sind die meisten Glaubenssätze in einem Automatismus, man könnte fast sagen „versehentlich“ in das ANNA ULRICH PRESSE & ÖFFENTLICHKEITSARBEIT Schlosspark Rahe, Schloss-Rahe-Str. 15, 52072 Aachen Tel. 0241 – 9367 1885 Fax. 0241 – 9367 1898 claudia-rolfes@anna-ulrich-pr.de Unterbewusstsein gelangt. Sie werden dort so lange beherbergt und gelebt, bis wir eine neue Entscheidung treffen und eine neue Wahrheit in das Unterbewusstsein transferieren.
Hierzu gibt es unterschiedlichste aktive Möglichkeiten. Ich persönlich lehre eine sehr schnelle und intensive Methode in meinem Seminar „Selbstcoaching“. Wie viele andere Methoden basiert auch meine grundsätzlich auf der Vernetzung der beiden Gehirnhälften und dem Aufbau eines emotionalen „Wohlgefühls“, um eine neue Wahrheit zu verankern.
Ich möchte diese Methode gerne an einem Beispiel dokumentieren, das jeder Leser mit einem individuellen Thema nachvollziehen kann:
In meinen Sitzungen frage ich nach den „Baustellen“ des Lebens.
Eine könnte z. B. wie folgt benannt werden:
„Ich habe Probleme mit meinem Partner.“
Die nächste Frage von mir wäre nun:
„Was macht Ihr Partner, was Ihnen Probleme bereitet.“
Die Antwort könnte sein:
„Er beachtet mich nicht und macht nichts mit mir gemeinsam“.
Die nächste Frage:
„Wie fühlen Sie sich, wenn Ihr Partner Sie so behandelt?“
Antwort:
„Ich fühle mich klein und minderwertig und nicht geliebt.“
Frage:
„Wie möchten Sie sich fühlen?“
Antwort:
„Ich möchte geliebt werden.“
Mit der Benennung dieser Antwort bricht in der Regel die emotionale Verletzung hoch. Es wird bewusst, was im Leben fehlt. Und das ist ein guter Ansatz für die Heilung.
Die weitere Vorgehensweise ist nun, dass ich dem Klienten anbiete, sich mit geschlossenen Augen vorzustellen, wie es sich anfühlt „geliebt zu werden“.
Wenn wir dies mit überkreuzten Armen und Beinen tun, haben wir gute Chancen, es ins Unterbewusstsein zu transferieren. Wer in diese Methoden näher einsteigen möchte, dem empfehle ich die Literatur zum Thema „Brain Gym“.
Meist brechen hierbei viele alte Wunden auf und indem sie sich zeigen, Beachtung finden, können sie sich lösen. Die Unterstützung mit der Resonanzfeldtechnik aus meinem Buch „Mensch-Sein“ kann die Heilung des Alten noch fließender gestalten:
Die Arme werden vor der Brust gekreuzt, die Hände liegen auf den Schultern. Dann klopft man ganz leicht im Sekundentakt wechselweise mit den Händen auf die Schultern – circa 10 – 20-mal, danach eine kleine Pause und das ganze 2 – 4 x wiederholen. Wenn es leichte Resonanzfelder sind, kann es einem ganz gut gelingen, sie zu entkoppeln. Für große Themen sollte man professionelle Hilfe in Anspruch nehmen.
Es ist auf jeden Fall einen Versuch wert, mit dieser Einsteigermethode, das Leben ein klein wenig angenehmer zu machen. Professionell lehre ich es für die Eigenanwendung und die Anwendung an Kunden.
Meist hat jeder Mensch viele kleine Themen und einige große Themen, die sich in vielen disharmonischen Facetten der Realität zeigen. Wenn wir beginnen, uns mit den „Baustellen“ in unserem Leben auseinanderzusetzen, kann eine positive Kettenreaktion beginnen, die nach und nach die Themen im Unterbewusstsein heilen lassen, so dass sich ein neuer Weg, eine neue Richtung in ein Leben zeigt, das sich gut für uns anfühlt.
Unser Unterbewusstsein ist unser bester Freund, wir müssen ihm nur sagen, welche Wahrheiten es leben soll.
Anfragen zu Interviews und weiteren Artikeln mit der Autorin Margit Kronenberghs sind willkommen.
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