Mehr als Kopfschmerz: Entzündungen im Gehirn

Neue Erkenntnisse über seltene Erkrankungsformen

Pressemeldung der Firma Medizinische Einrichtungen des Bezirks Oberpfalz GmbH

Wenn das Immunsystem des Körpers gegen körpereigene Strukturen reagiert, nennt man dieses „Autoimmun-Erkrankung“. Einige Krebs-Formen können auch eine Autoimmun-Reaktion auslösen. Dieses Phänomen nennt man „paraneoplastisch“. In den letzten Jahren konnten neue Formen von Gehirnentzündungen gefunden werden, die durch autoimmune oder paraneoplastische Vorgänge hervorgerufen werden. Die Mehrzahl dieser Formen der Gehirnentzündung nennt man „limbische Enzephalitiden“.

Eine besonders wichtige Rolle bei diesen Formen spielen Auto-Antikörper, die gegen Eiweiße von Nervenzellen gerichtet sind und eine Funktionsstörung verursachen. Durch diese Antikörper werden Signalwege im Gehirn gestört – es können sich Krankheiten wie z.B. Demenz, Epilepsie, Verhaltensstörungen oder gar Psychosen entwickeln.

In der Klinik und Poliklinik für Neurologie der Universität Regensburg am Bezirksklinikum wurden in letzter Zeit relativ viele Patienten mit „psychiatrischen“ Auffälligkeiten behandelt, die als Ursache eine solche durch Autoantikörper verursachte Entzündung des Gehirns hatten. Die gute Nachricht: Diese Erkrankungen sind gut behandelbar, vorausgesetzt, sie werden frühzeitig erkannt und aggressiv behandelt. Die Diagnose wird mit Kernspin-tomografischen Untersuchungen, mit Analyse des Nervenwassers im medbo-Liquorlabor und über den Nachweis der Autorantikörper in spezialisierten Laboratorien in Europa gestellt. Ganz wichtig ist dabei ein spezialisiertes Ärzteteam, welches diese eher seltenen Befunde korrekt interpretieren und eine adäquate Therapie einleiten kann.

Zu den Behandlungsmöglichkeiten zählen die Blutwäsche, die Gabe von Immunglobulin oder die Therapie mit neuen monoklonalen Antikörpern. Mehr noch: Oft ist das Symptom „Gehirnentzündung“ in dieser Form ein Hinweis auf einen nicht entdeckten Tumor. Entsprechend routine-mäßig wird hier die Suche nach einem möglichen Tumor durchgeführt und eine notwendige chemotherapeutische, strahlentherapeutische oder operative Therapie eingeleitet.

Es ist nun auch vorgesehen, in den nächsten Jahren in Regensburg die Ursachen und Behandlungsmöglichkeiten dieser seltenen Krankheiten zu erforschen: Krankheiten, die – frühzeitig erkannt und rechtzeitig behandelt – zu einer Wiederherstellung und Genesung des Patienten führen können. In Regensburg können hier Neurologie und Psychiatrie/Geriatrie am Standort Bezirksklinikum Hand in Hand arbeiten: Und vielleicht ergibt sich in diesem relativ jungen Forschungsgebiet ein neuer interdisziplinärer Ansatz im Kampf gegen bislang klassische psychiatrische Erkrankungen.

Autoren: Prof. Dr. Dr. med. Robert Weißert, Dr. med. Ivan Mihaljevic, PD Dr. med. Klemens Angstwurm, Prof. Dr. med. Ulrich Bogdahn (Ärztlicher Direktor), Klinik und Poliklinik für Neurologie der Universität Regensburg am medbo Bezirksklinikum



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