Tag der Organspende am 02. Juni 2018
Neuer Tiefstand bei Kinder-Organtransplantationen
2017 konnten nur 215 Kinder unter 16 Jahren mit einer Organtransplantation gerettet werden – die niedrigste Quote seit 2008. Laut Jahresbericht von Eurotransplant (Organisation für die Zuteilung von Spenderorganen) und DSO (Deutsche Stiftung Organtransplantation) waren von 257 Herztransplantationen lediglich 30 Kinder unter 16 Jahren.
Obwohl Eurotransplant Kinder bevorzugt listet, weil ihnen sonst irreparable Entwicklungsstörungen drohen, ist der Organspendermangel dramatisch: 30 % der Kinder auf der Warteliste für eine Herz- oder Lungentransplantation versterben, ehe ein Organ für sie gefunden werden kann. Die Zeit auf der Warteliste sei viel zu lang, so dass sich der Zustand der Patienten dramatisch verschlechtert. Die DSO fordert daher u.a., die Transplantationsbeauftragten in den Kliniken zu stärken. Bundesgesundheitsminister Jens Spahn meint, dass es für uns alle selbstverständlich werden müsse, sich mit der Organspende auseinanderzusetzen. Zudem werde er die Transplantationsbeauftragten in den Kliniken stärken und die Vergütung so verbessern, dass sich die Kliniken wirklich um dieses Thema kümmern.
Zwar ist die Zahl der Menschen, die einen Organspendeausweis haben, von 22 % im Jahr 2012 auf 36 % im Jahr 2018 gestiegen. 84 % der von der BZgA (Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung) Befragten stehen dem Thema Organ- und Gewebespende positiv gegenüber und 72 % stimmen einer Spende nach ihrem Tod zu. 14 % widersprechen, davon glauben 24 %, als Spender nicht geeignet zu sein. 22 % haben Angst vor Missbrauch und/oder haben wegen negativer Berichterstattung kein Vertrauen.
Die DSO schreibt dazu: Bei Patienten auf Intensivstationen tritt mitunter der Tod durch den unumkehrbaren Ausfall der Gesamtfunktion des Großhirns, des Kleinhirns und des Hirnstamms ein. Kreislauf und Atmung können nur noch durch Beatmung und Medikamente aufrechterhalten werden. Nur bei dieser kleinen Gruppe von Verstorbenen stellt sich die Frage einer Organspende.
9 % der Befragten übertragen die Entscheidung auf eine andere Person (und bürden den Hinterbliebenen so eine Entscheidung auf, die sie in einem der schwersten Momente relativ schnell treffen sollen). 5 % machen andere Angaben.
43 % der Menschen, die sich noch nicht entschieden haben, haben sich laut ihren Angaben bisher zu wenig mit dem Thema beschäftigt. Tag der Organspende am 02.06.2018: mehr als 10.000 schwer kranke Menschen hoffen auf eine Organtransplantation.
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