Händeschütteln, besser nicht – aus gutem Grund
Eine obx-Reportage (www.obx-news.de)
obx, 22.07.2016 – Auf das Händeschütteln im Alltag verzichten: Was politisch in der Vergangenheit für Diskussionen sorgte – aus medizinischer Sicht wäre es nach Meinung des Bad Abbacher Mediziners Professor Dr. Joachim Grifka überaus sinnvoll. „Das ist nicht unhöflich, sondern umsichtig, denn gerade über die Hände werden viele Infektionskrankheiten übertragen“, sagt Professor Grifka, Medizinischer Direktor der Orthopädischen Universitätsklinik Bad Abbach bei Regensburg.
Im Klinikalltag trägt der deshalb unübersehbar das Warnschild zur Vermeidung des Handschlags.„Das ist nicht unhöflich, sondern umsichtig. Denn gerade über die Hände werden viele Infektionskrankheiten übertragen“, so der Mediziner, der laut Magazin Focus zu den führenden deutschen Experten zur Behandlung orthopädischer Erkrankungen zählt.
Grifka nennt die Fakten für sein Plädoyer: „Ein Drittel aller Krankheitserreger werden durch Kontaktinfektionen via Körperkontakt, vor allem durch Händeschütteln übertragen. Das könnte man durch den Verzicht auf den Hautkontakt über die Hände weitgehend vermeiden.“
Die weiteren Risikofaktoren für Ansteckungen allerdings müssen durch andere Maßnahmen eingeschränkt werden. Nach wissenschaftlicher Erkenntnis erfolgt ein weiteres Drittel der Ansteckungen über Tröpfcheninfektion, ausgelöst unter anderem durch direktes Ansprechen, Niesen, Husten. Das gilt vor allem für Erkältungskrankheiten. Risikofaktor Nummer drei ist Grifka zufolge schließlich die Schmierinfektion, etwa durch berühren von Gegenständen, wie zum Beispiel Tischflächen, Türklinken oder in wachsendem Umfang Computertastaturen.
„Wichtiger als manche andere Maßnahmen zur Infektionsvermeidung ist aber das Händewaschen“, sagt Professor Grifka.
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