Erster Expertinnenstandard im Hebammenwesen zum Thema „Förderung der Physiologischen Geburt“

Konsensus-Konferenz an der Hochschule Osnabrück diskutiert und beschließt wichtiges Instrument zur Qualitätsentwicklung

Pressemeldung der Firma Hochschule Osnabrück

Wie kann die Qualitätsentwicklung im Hebammenwesen aussehen? Zu dieser Frage trafen sich an der Hochschule Osnabrück mehr als 250 Expertinnen der Hebammenwissenschaft und -praxis und diskutierten über den ersten Expertinnenstandard im Hebammenwesen. Der Expertinnenstandard ist ein Instrument zur Qualitätsentwicklung im Gesundheitswesen, in dem monodisziplinär ein professionelles Leistungsniveau definiert wird. Das Deutsche Netzwerk für Qualitätsentwicklung in der Pflege (DNQP) hat für den Bereich Pflege bereits sieben Expertenstandards entwickelt und konsentiert. Aufgrund der guten Erfahrungen hier und vor dem Hintergrund einer steigenden Kaiserschnittrate sowie der allgemeinen Zunahme von medizinischen Eingriffen während der Geburt wurde für den ersten Expertinnenstandard im Hebammenwesen das Thema „Förderung der physiologischen Geburt“ gewählt.

„Dieser Expertinnenstandard ist der Beweis, dass eine interdisziplinäre Zusammenarbeit zwischen Pflege- und Hebammenprofessionen eine Erfolgsgeschichte sein kann“, freut sich Professorin Dr. Friederike zu Sayn-Wittgenstein von der Hochschule Osnabrück, die gemeinsam mit ihrem Kollegen Professor Dr. Andreas Büscher dieses Instrument der Qualitätsentwicklung initiierte. Der Expertinnenstandard zur Förderung der physiologischen Geburt, der bei der Tagung vorgestellt, diskutiert und konsentiert wurde, ist von einer Gruppe von 14 Expertinnen aus allen Teilen Deutschlands erarbeitet worden. Der Standard soll Hebammen in ihrer Alltagspraxis unterstützen und insgesamt zur Förderung physiologischer, also weitgehend natürlicher Geburten beitragen.

„Die Übertragung der Standardentwicklung aus der Pflege- in die Hebammenforschung ermöglicht es den Hebammen, aus der eigenen Profession heraus monodisziplinär aktuelle Herausforderungen in der geburtshilflichen Versorgung zu diskutieren“, erklärt zu Sayn-Wittgenstein. Professor Büscher erläutert die weitere Vorgehensweise beim Expertinennstandard: „Nach der Konferenz werden noch die diskutierten Veränderungen eingearbeitet. Danach suchen wir uns 15-20 Kreißsäle und Krankenhäuser als Kooperationspartner, in denen die Standards dann implementiert werden. Damit wollen wir prüfen, ob das, was hier beschlossen wurde, auch praxistauglich ist und angewendet werden kann.“

In ihren Grußworten unterstrichen Martina Klenk, Präsidentin des Deutschen Hebammenverbandes (DHV), und Hochschulpräsident Professor Dr. Andreas Bertram die Bedeutung des Expertinnenstandards. Die Hochschule Osnabrück zählt mit dem Deutschen Netzwerk für Qualitätsentwicklung in der Pflege (DNQP) und dem Verbund Hebammenforschung deutschlandweit zu den führenden Adressen in diesen Bereichen.

Gefördert wurde die Entwicklung vor allem durch das VW-Vorab der Volkswagen-Stiftung im Rahmen des Forschungsschwerpunkts IsQua – „Versorgung während Schwangerschaft, Geburt und Wochenbett – Instrumente zur sektorenübergreifenden Qualitätsentwicklung“, zu dem neben der Entwicklung des Standard vier weitere Projekte gehören, die unter der Gesamtleitung der Professorin Dr. Friederike zu Sayn-Wittgenstein durchgeführt werden. In Teilen wird das Projekt auch durch das DNQP mit finanziert.



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