Zähneknirschen kann Zahnsubstanz abreiben
GZFA weist auf unauffällige Zahnkrankheit hin
In den vergangenen Jahren hat sich der regelmäßige Zahnarztbesuch nahezu durchgesetzt. Doch immerhin 36 Prozent der Bundesbürger landen nur in unregelmäßigen Abständen im Zahnarztstuhl oder lediglich dann, wenn Beschwerden auftreten. Das ist kritisch, weil unauffällige Zahnkrankheiten lange schmerzfrei sein können. Darauf weist die Gesellschaft für Zahngesundheit, Funktion und Ästhetik (GZFA) hin. Anlass ist die zunehmende Verbreitung von Zähneknirschen. Dabei reiben Betroffene oft ihre Zahnsubstanz ab (Abrasion).
Dank Bonusheft lassen die meisten Bundesbürger ihre Zähne regelmäßig untersuchen, die Zahlen zeigen für 2011 einen neuen Höchststand in allen Altersgruppen an. Dennoch, 19,4 Prozent tauchen in unregelmäßigen Abständen beim Zahnarzt auf und 16,7 Prozent nur dann, wenn Beschwerden auftreten. Das besagen Studienergebnisse des Instituts der deutschen Zahnärzte (IDZ). In beiden Gruppen machen männliche Patienten den deutlich größeren Anteil aus.
Krankhafte Entwicklung durch Pressen und Knirschen
Gleichzeitig wird immer mehr mit den Zähnen gepresst und geknirscht (Bruxismus). Laut Bundeszahnärztekammer ist inzwischen jeder Zehnte betroffen. „Das kann die Zahnhartsubstanz angreifen, ohne dass dies mit Schmerzen verbunden ist“, so Franz Weiß, Geschäftsführer der GZFA. Betroffene mahlen ihre Zähne oft mehrere Millimeter herunter. Damit verändern sie die Bisslage und passen sich dem wiederum beim Kauen an: Das Kaumuster wechselt von vertikal zu horizontal. Letztendlich kann dieser Prozess auch die Position der Kiefergelenke beeinflussen mit krankhaften Störungen (Myoarthropathie) als mögliche Folge. Doch nicht nur Bruxismus, auch falsche Putztechniken können Abrasionen hervor rufen. Sichtbare Schäden treten zunächst im Zahnhalsbereich auf, an Eckzähnen oder den benachbarten Prämolaren.
Aufbau mit Keramik- oder Kompositlösungen
Um kleinere Defekte in der Zahnsubstanz zu beheben, werden sogenannte Komposite immer beliebter. Diese Füllungsmaterialien bestehen meist aus lichthärtenden Feinstpartikeln. Sie werden vom Zahnarzt adhäsiv – nach Adhäsion, Latein für ‚aneinander haften’ – eingesetzt. Bei größeren Defekten arbeitet der Zahnarzt vermehrt mit Keramikinlays, Keramikteilkronen und Veneers. Die kommen aufgrund ihrer optischen und physikalischen Qualitäten besonders in ästhetisch anspruchsvollen Bereichen zum Einsatz.
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