„Die Politik verschleiert die tatsächliche Situation in der gesetzlichen Pflegeversicherung!“
Dr. Stefan M. Knoll, Vorstand der DFV Deutsche Familienversicherung AG, anlässlich des Deutschen Pflegekongresses 2012 zum Bedarf privater Pflege-Vorsorge
Das Thema Pflege wird in der Öffentlichkeit zunehmend stärker wahrgenommen. Dennoch ist die Vorsorgequote noch immer sehr niedrig. Gleichzeitig ist die Angst vor einer Pflegebedürftigkeit und ihrer Konsequenzen groß. Zu diesen zählt, dass die gesetzliche Pflegeversicherung als Teilkasko-Modell nur einen Teil der Pflege- und Betreuungskosten trägt. Die Betroffenen müssen die hierdurch entstehenden Mehrkosten aus eigener Tasche zahlen. Das so genannte Jahr der Pflege, bereits für 2011 ausgerufen und die Neuordnung der Pflege, die mit dem Entwurf zum Pflegeneuausrichtungsgesetz im März 2012 auf der Tagesordnung des Bundeskabinetts stand, sollten dem Reformbedarf der gesetzlichen Pflegeversicherung Rechnung tragen.
Pflege ist ein unausweichliches Thema, das alle früher oder später betreffen wird. Die Statistiken belegen dies nachdrücklich. Anlässlich des Engagements der Deutschen Familienversicherung beim Deutschen Pflegekongress 2012, für Dr. Stefan M. Knoll, Vorstand der DFV, ein Grund, auf die nach wie vor erforderliche private Vorsorge hinzuweisen: „Mit ihren Reformversuchen verschleiert die Politik die tatsächliche Situation in der gesetzlichen Pflegeversicherung.“ Sie solle sich im Sinne der Menschen deutlicher dazu bekennen, dass die gesetzliche Pflegeversicherung nicht ausreiche und die demografische Entwicklung, verbunden mit dem Kinderrückgang in Deutschland, zu einer erheblichen Belastung der Babyboomer-Generation führe. Die Bürger müssten sensibilisiert werden, selbst Vorsorge zu betreiben und nicht auf staatliche Lösungen zu warten. Es dürfe auch nicht vergessen werden, dass Frauen die vorrangig Betroffenen seien. „Denn mit Blick auf die Demografie und die Zunahme von Demenz-Erkrankungen werden viele Frauen in Zukunft nicht wissen, wo sie sind und es besucht sie auch niemand, weil sie keine Kinder haben und ihre Männer schon tot sind“ ergänzt Knoll.
Deutsche Familienversicherung erstmals Partner des Deutschen Pflegekongresses
„Mit unserem Engagement beim Pflegekongress wollen wir daher einen Beitrag zur stärkeren öffentlichen Wahrnehmung der Pflege leisten und gleichzeitig den Dialog mit pflegenden Berufen suchen. Unserem Verständnis nach kommt uns als Versicherer nämlich über die klassische Beratungsfunktion hinaus eine entsprechende Verantwortung zu. Wer nicht vorsorgt, riskiert, zum Sozialfall zu werden“ begründet Knoll die Partnerschaft der DFV mit dem Deutschen Pflegekongress, der vom 13. bis 15. Juni 2012 im ICC Berlin stattfinden wird.
Im Rahmen der Podiumsdiskussion „Die Zukunft der Pflegeversicherung – und wer kümmert sich um die pflegenden Berufe?“ am Mittwoch, den 13. Juni, von 16.00 bis 17.30 Uhr, werden Dr. Stefan Knoll, Stephan Stracke, MdB, Mitglied des Ausschusses für Gesundheit der CDU/CSU-Fraktion im Deutschen Bundestag, die Leiterin des Pflegekongresses, Marie-Luise Müller und Peter Bechtel, Vorsitzender des Bundesverbandes Pflegemanagement e.V., hierfür relevante Themenfelder beleuchten.
Die DFV wird sich außerdem mit einem Informationsstand im Seitenfoyer-West präsentieren. Als einer von drei Teilkongressen des bereits zum 15. Mal stattfindenden Hauptstadtkongresses widmet sich der Deutsche Pflegekongress den elementaren Herausforderungen der Branche und richtet sich an alle Gruppen in der Pflege und Pflegewirtschaft. Insgesamt werden rund 200 Aussteller und über 8.000 Kongressteilnehmer erwartet.
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