Deh: Krankenhäuser reden Notsituation herbei
Der Geschäftsführende Vorstand des AOK-Bundesverbandes, Uwe Deh, hat an die Politik appelliert, von zusätzlichen Finanzsprizen an die Krankenhäuser wegen deren angeblicher wirtschaftlichen Notlage abzusehen. „Den Krankenhäusern fehlt keine Milliarde, denn sie bekommen jedes Jahr zwei Milliarden Euro mehr aus Kassenbeiträgen, ohne dass die Versicherten dadurch einen spürbar besseren Gegenwert erhalten“, sagte Deh in der Tageszeitung „Die Welt“ vom Samstag (21. April).
Das Blatt berichtet von Plänen der Regierungsparteien, den Kliniken 2012 zusätzliche 400 MIllionene Euro von den Krankenkassen zukommen zu lassen, um damit einen Teil der Tariferhöhungen für die Krankenhausärzte und Pflegekräfte aufzufangen. Die „Welt“ beruft sich dabei auf ein Positionspapier der Unionsfraktion. Die Deutsche Krankenhausgesellschaft (DKG) fordert seit Wochen von der Politik zusätzliche Finanzmittel aus den Beitragsgeldern der Krankenkassen.
AOK-Vorstand Deh widerspricht in dem „Welt“-Beitrag der Darstellung der DKG. Für keinen anderen Leistungsbereich werde mehr Geld ausgegeben als für Krankenhäuser. Die Ausgaben stiegen stärker als in anderen Bereichen des Gesundheitswesens. Auf diese Weise hätten die Kliniken in den vergangenen vier Jahren zehn Milliarden Euro zusätzlich bekommen. Vielmehr würden die Krankenhäuser „eine Notsituation herbeireden, die es in der Realität nicht gibt. Es wäre falsch, wenn Politik auf solche Appelle einginge“, so Deh. Union und FDP dürften nicht auf die Forderung hereinfallen, dass alle Kliniken schwarze Zahlen schreiben müssten. „Das würde bedeuten, dass wir schlechtes Management und Überkapazitäten teuer alimentieren“, sagte der AOK-Vorstand Gerade schlechtere Qualität führe zu höheren Kosten.
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