Kristina Schröder: „Wir müssen Frauen vor Gewalt schützen und ihnen zur Seite stehen“
Bundesfamilienministerin Schröder eröffnet Fachtagung "Gesundheit und Gewalt - Neue Wege in der gesundheitlichen Versorgung von Frauen"
Gewalterfahrungen gehören für Frauen zu den zentralen Gesundheitsrisiken. Gewalt im Leben von Frauen endet oftmals mit schweren Verletzungen, aber auch mit nicht sichtbaren langfristigen Gesundheitsstörungen und psychischen Leiden bis hin zu späteren Behinderungen. Aus diesem Grunde findet heute (Mittwoch) in Berlin eine Fachtagung zum Thema „Gesundheit und Gewalt – Neue Wege in der gesundheitlichen Versorgung von Frauen“ statt, die von der Bundesministerin für Familie, Senioren, Frauen und Jugend, Kristina Schröder, und dem Präsident der Bundesärztekammer, Dr. Frank Ulrich Montgomery, eröffnet wird.
„Häusliche Gewalt gegen Frauen gibt es in allen Schichten und in allen Altersgruppen. Am Rande genauso wie in der Mitte der Gesellschaft. Darauf müssen wir reagieren“, sagte Kristina Schröder anlässlich der Tagung. „Eine besondere Rolle haben Ärztinnen und Ärzte. Für die Gewaltopfer sind sie oft die ersten Ansprechpartner. Praxen und Krankenhäuser müssen deshalb auf gewaltbetroffene Frauen als Patientinnen gut vorbereitet sein.“
Maßnahmen im Gesundheitsbereich gehören zu den Schwerpunkten des „Aktionsplans II der Bundesregierung zur Bekämpfung der Gewalt an Frauen“. Ein wichtiges Vorhaben des Aktionsplans ist das vom Bundesfamilienministerium geförderte Modellprojekt „Medizinische Intervention gegen Gewalt an Frauen“, kurz MIGG. Projektträger waren das Institut für Rechtsmedizin des Universitätsklinikums Düsseldorf an den Standorten Düsseldorf, Kiel und München, Signal e.V. (Berlin) und das GESINE-Netzwerk (Ennepe-Ruhr-Kreis).
Ziel des dreijährigen und an fünf Standorten durchgeführten Projekts war vor allem die Einführung und Erprobung eines Interventionsprogrammes zur Schulung und Sensibilisierung von Ärztinnen und Ärzten in niedergelassenen Praxen. Darüber hinaus wurde die wichtige Zusammenarbeit und Vernetzung zwischen ambulanter ärztlicher Versorgung und den regional bestehenden Frauennotrufen und Interventionsstellen erprobt.
Medizinerinnen und Mediziner können viel tun, um gewaltbetroffenen Frauen zu helfen. Sie können dazu beitragen, langfristige Gesundheitsfolgen ihrer Patientinnen zu vermeiden oder zu lindern. Das Projekt MIGG zeigt neue Wege der gesundheitlichen Versorgung bei Diagnose, Behandlung, gerichtsfester Dokumentation von Gewaltfolgen sowie bei der Vermittlung von Unterstützungsangeboten auf. Zukünftig wird das neue Hilfetelefon, das bis zum Ende des Jahres freigeschaltet wird, gewaltbetroffenen Frauen und Fachkräften mit Rat und Unterstützung zur Seite stehen und den Weg in eine passende Anlaufstelle erleichtern.Die Projektergebnisse von MIGG wurden in Form eines praxisorientierten Implementierungsleitfadens zusammengestellt.
Weitere Informationen zum Projekt finden Sie unter:
www.uniklinik-duesseldorf.de/…
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