Rezeptfreie „Pille danach“: Unterschiedlicher Anstieg der Abgaben in Bundesländern
Die Abgabe der „Pille danach“, je nach Präparat seit Mitte März bzw. April d.J. rezeptfrei erhältlich, stieg hinsichtlich der wöchentlichen Menge zunächst an, um sich dann auf einem stabilen Niveau einzupendeln. Da die Entlassung aus der Rezeptpflicht auf eine Entscheidung des Bundesrats zurückgeht, ist IMS Health nun der Frage nachgegangen, ob sich in den Gebieten der Kassenärztlichen Vereinigungen der Bundesländer Unterschiede nach der Abgabehäufigkeit der Arzneien in den Monaten März und April 2015 gegenüber Vorjahr zeigen. Die meisten Packungen gehen erwartungsgemäß in den bevölkerungsreichsten Ländern über die Apothekentheken, die Zuwächse fallen unterschiedlich aus.
Den Vorstoß für die Entlassung der „Pille danach“ aus der Rezeptpflicht hatten im Bundesrat die Länder Baden-Württemberg und Nordrhein-Westfalen gemacht. Seit 16. März 2015 ist das Notfallkontrazeptivum „ellaone“ (Wirkstoff Ulipristal) rezeptfrei erhältlich, seit 15. April auch „Pidana“ (Levonorgestrel). Analysen von IMS Health zeigten bereits, dass die wöchentliche Abgabemenge nach Entlassung aus der Rezeptpflicht zunächst anstieg, sich jedoch recht schnell auf dem erhöhten Abgabeniveau stabilisierte. In einer neuen Analyse hat IMS Health nun untersucht, wie sich die Abgaben der beiden Präparate in den Monaten März und April 2015 in den Gebieten der Kassenärztlichen Vereinigungen der Bundesländer gegenüber den Vergleichsmonaten des Vorjahres unterscheiden.
Etwa die Hälfte der abgegebenen Packungen verteilt sich auf die bevölkerungsreichsten Länder – Zuwachs unterschiedlich
Erwartungsgemäß geht ein großer Teil der abgegebenen Pillen-Packungen in den bevölkerungsreichsten Ländern über die Apothekentheken. 52% des gesamten Absatzes im März und April 2015 entfallen auf die Gebiete der Kassenärztlichen Vereinigungen in Bayern, Baden-Württemberg, Nordrhein und Westfalen-Lippe. Der Blick auf die einzelnen Regionen zeigt allerdings, dass die Zuwächse dort unterschiedlich ausfallen: In Bayern ist eine Steigerung gegenüber den zwei Vergleichsmonaten des Jahres 2014 um +18 % zu registrieren, während in Baden-Württemberg der Anstieg bei +11 % liegt und in Nordrhein bzw. Westfalen-Lippe einstellig (+8 % bzw. +5 %) ausfällt. Diese Ergebnisse dürften für die in den jeweiligen Gebieten tätigen Apotheker besonders interessant sein, da dort ihre Beratungskompetenz entsprechend stärker nachgefragt werden dürfte. Ebenfalls interessant: In den Bundesländern, die den Vorstoß für die Freigabe machten, zeigt sich nicht der stärkste Zuwachs.
Beachtliche Steigerungen sind auch für Rheinland-Pfalz (+19 %) und Niedersachsen (+ 17 %) festzustellen. Darüber hinaus legte der Absatz in einigen weiteren Gebieten zweistellig zu, allerdings sind hier die Packungszahlen sehr gering.
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