Corona-Virus: Die besondere Situation von pflegenden Angehörigen von Menschen mit Demenz berücksichtigen
Mit der zunehmenden Bedrohung durch Covid-19 wird die Bevölkerung immer dringender dazu aufgerufen, soziale Kontakte einzuschränken, um die Verbreitung des Corona-Virus einzudämmen und insbesondere ältere und kranke Personen zu schützen. Pflegende Angehörige von Menschen mit Demenz, die berufstätig sind, stehen hier vor einer besonderen Herausforderung: Der größte Teil der Menschen mit einer Demenzerkrankung ist hochaltrig. Viele von ihnen leiden an weiteren Erkrankungen und sind durch den Corona-Virus besonders gefährdet.
Pflegende Angehörige, die an ihrem Arbeitsplatz in Kontakt mit vielen Menschen kommen, haben ein besonderes Risiko sich mit dem Virus zu infizieren und ihn wiederum auf diese besonders schutzbedürftige Gruppe zu übertragen. Dies beunruhigt und macht Angst. Außerdem besteht eine hohe Wahrscheinlichkeit, dass Betreuungsangebote wie Tagespflegeeinrichtungen vorübergehend geschlossen werden und die Angehörigen dadurch plötzlich vor ganz praktischen Problemen stehen.
Die Deutsche Alzheimer Gesellschaft möchte für die besondere Problematik der berufstätigen pflegenden Angehörigen sensibilisieren und insbesondere Arbeitgeberinnen und Arbeitgeber dazu aufrufen, diese Situation bei ihren Mitarbeitenden zu berücksichtigen.
Bisher ist aus unserer Sicht auch noch ungeklärt, wer eigentlich pflegebedürftige Personen versorgen soll, wenn Angehörige erkranken und diese dann unversorgt sind. Hier sollten kommunale Stellen oder Pflegekassen Informationen zur Verfügung stellen.
Hintergrund
In Deutschland leben heute etwa 1,7 Millionen Menschen mit Demenzerkrankungen. Etwa zwei Drittel davon werden in der häuslichen Umgebung von Angehörigen betreut und gepflegt. Jährlich erkranken rund 300.000 Menschen neu. Ungefähr 60 Prozent davon haben eine Demenz vom Typ Alzheimer. Die Zahl der Demenzerkrankten wird bis 2050 auf 3 Millionen steigen, sofern kein Durchbruch in der Therapie gelingt.
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