Täglich 2000-mal kontrolliert schlucken
Schluckstörungen sind eine komplexe Herausforderung für die Logopädie. Amerikanische Expertin erstmals in Deutschland
Essen und Trinken hält Leib und Seele zusammen. Allerdings ist die Fähigkeit zu schlucken ein komplexer Prozess: Hierbei muss sich der Atemkanal im Rachen innerhalb kürzester Zeit in einen Schluckkanal verwandeln und wieder zurück in einen Atemkanal. Dies ist bis zu 2000-mal am Tag der Fall und geschieht – vom Gehirn kontrolliert – für den Menschen weitgehend unbewusst. Falls diese komplexen Bewegungsabläufe beeinträchtigt sind, kann es zu mitunter lebensgefährlichen Schluckstörungen kommen. Die so genannte Dysphagie ist keine Seltenheit: In Deutschland leiden mehr als fünf Millionen Menschen unter Schluckstörungen – vor allem ältere Menschen. So sind etwa 16 bis 22 Prozent der über 55-Jährigen von einer Dysphagie betroffen.
Bei Schluckstörungen hilft nur die Kompetenz eines Spezialisten
Die Diagnostik und Therapie von Schluckstörungen liegt im Aufgabengebiet der Logopädie. Um eine Schluckstörung zielführend behandeln zu können, ist es wichtig, zu verstehen, welche Strukturen oder Funktionen beeinträchtigt sind. Am SRH Klinikum Karlsbad-Langensteinbach werden verschiedene bildgebende Verfahren zur Untersuchung herangezogen. Die Abteilung Logopädie unter der Leitung von Andreas Farr untersucht mit bildgebenden Techniken den Schluckakt und kann so Patienten dabei helfen, durch entsprechende Therapieformen die Schluckfunktion zu verbessern sowie Komplikationen zu verringern.
Neben den stationären Patienten – überwiegend aus den Bereichen akuter Schlaganfall und Frührehabilitation – betreibt die Abteilung Logopädie eine Dysphagie-Ambulanz, die sich auf Beratung und Diagnostik von Schluckstörungen spezialisiert hat.
Dysphagien führen nicht nur zu einer Einschränkung der Lebensqualität der betroffenen Patienten, sondern können auch mit schweren medizinischen Komplikationen einhergehen. Symptome sind beispielsweise Husten während des Essens, Speisereste im Rachenbereich und teilweise auch Steckenbleiben von Nahrungsteilen im Hals. Durch diese Beeinträchtigung der Nahrungsaufnahme kann es unter anderem zu Mangelernährung und Dehydrierung oder gar zu Erstickungsanfällen kommen.
Amerikanische Expertin erstmals in Deutschland
Um aktuelles Wissen und wissenschaftliche Erkenntnisse bestmöglich im klinischen Alltag umzusetzen, fand am SRH Klinikum Karlsbad-Langensteinbach eine internationale Fortbildung zum Thema „Critical Thinking in Dysphagia Management“ statt. Der Einladung folgten knapp 50 Experten aus ganz Deutschland, der Schweiz, Belgien und Russland.
Referentin war die international renommierte Expertin Dr. Ianessa Humbert von der University of Florida, USA. Zwei Tage lang wurden aktuelle wissenschaftliche Erkenntnisse präsentiert und deren Bezug zur therapeutischen Praxis dargestellt. Sowohl objektive Messverfahren als auch das Ableiten von Therapieinhalten auf Grundlage der Schluckphysiologie wurden thematisiert. Die Veranstaltung mit dem Schwerpunkt des kritischen Denkens für Sprachtherapeuten wurde von Dr. Stefanie Duchac, Logopädin am SRH Klinikum Karlsbad-Langensteinbach organisiert und ist so in Deutschland bisher einmalig.
„Die gesamte Abteilung Logopädie erhielt viele neue Impulse, die wir unmittelbar im klinischen Alltag einsetzen können. Dadurch sichern wir die Qualität in der Patientenversorgung und verbessern sie immer weiter“, resümiert Stefanie Duchac nach der Veranstaltung.
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