Idee mit Nebenwirkungen: Hartz-IV-Empfänger sollen Zivis ersetzen

Pressemeldung der Firma Deutscher Schutzverband gegen Diskriminierung e.V.

Da im Juli durch den Wegfall der Wehrpflicht auch für 35.000 Zivildienstleistende Zapfenstreich ist, überlegt die Politik, ob man nicht Hartz-IV-Empfänger diese Jobs erledigen lassen könnte. Für den Deutschen Schutzverband gegen Diskriminierung e. V. (DSD) ist das keine gute, höchstens gut gemeinte Idee.

Kurt Tucholsky sagte einst: „Das Gegenteil von Gut ist nicht Böse, sondern gut gemeint. So beurteilt Uwe Hoffmann, Geschäftsführer des DSD (www.mehr-hartz4.net), die Idee, dass Hartz-IV-Empfänger künftig gemeinnützig die Arbeit der Zivildienstleistenden übernehmen könnten. „Wer im Pflegeberuf arbeitet, der weiß, dass er einen schlecht bezahlten Knochenjob hat“, sagt Hoffmann. „Die Pflegeberufe sind aus meiner Sicht sowieso schon unterbezahlt. Kämen dann noch Hartz-IV-Empfänger auf gemeinnütziger Basis dazu, würde es noch schlechter aussehen.“

Das Problem der wegfallenden Zivildienstleistenden ist nicht neu. Ebenso wenig das Problem der unterbewerteten sozialen Berufe. Uwe Hoffmann: „Natürlich müssen die Pflegekräfte dringend entlastet werden. Das kann durch Neueinstellungen geschehen. Deshalb müssen die Berufe auch besser vergütet werden. Dann würden sicher auch mehr Menschen in diesen Berufen arbeiten.“ Der DSD-Geschäftsführer befürchtet, dass die Beschäftigung von ALG-II-Empfängern in Pflegeberufen Arbeitgeber geradezu einlädt, die Beschäftigten schamlos auszunutzen.

Eine ganz andere Frage ist natürlich die Qualifikation. Dazu müsse man wissen, so Hoffmann, dass die Unterschiede in den Pflegeberufen heute und vor 30 Jahren erheblich sind. „Die Pflegerinnen und Pfleger tragen heute eine sehr hohe Verantwortung“, so Hoffmann. „Die Aufgaben umfassen heute die Durchführung von Therapiemaßnahmen, Steuerungs- und Planungsaufgaben, aber auch die Beratung und Schulung der Patienten und ihrer Angehörigen.“

Die Idee, dass Hartz-IV-Empfänger in der Pflege den Notstand beseitigen könnten – und auch noch auf gemeinnütziger Arbeit – hält der DSD-Geschäftsführer für den falschen Weg. Falsch für die, die schon jetzt überbelastet und unterbezahlt Tag für Tag schuften und auch falsch für die Hartz-IV-Empfänger. Uwe Hoffmann: „Die Bundesagentur für Arbeit müsste in dieser Richtung Weiterbildung anbieten. Es würden sich sicher viele finden, die diesen Weg einschlagen, vor allem, weil der Bedarf an qualifizierten Arbeitskräften in den kommenden 10 Jahren um jährlich 10.000 anwächst. Das wäre, gerechte Bezahlung vorausgesetzt, der bessere Weg.“



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