IMS Health Versorgungsforschung zeigt: Mehr Frauen schwanger trotz Brustkrebs
Der heutige Weltkrebstag findet unter dem Motto „not beyond us“ statt. Der Hauptorganisator Union for International Cancer Control (UICC) möchte damit einen positiven und proaktiven Ansatz für den Kampf gegen Krebs fördern. Teil der Kampagne ist, dass das Wissen um den Umgang mit Krebs, von Vorsorge und Früherkennung über Behandlung und Pflege, letztlich zu einer höheren Lebensqualität beiträgt.
In Deutschland ist Brustkrebs die häufigste Krebsart bei Frauen. Die Ungewissheit, ob sie dennoch schwanger werden können, schränkt viele Frauen im gebärfähigen Alter zusätzlich ein. Eine Studie von IMS Health, einem der weltweit führenden Anbieter von Informations-, Beratungs- und Technologiedienstleistungen, liefert nun neue Erkenntnisse.
Die Studie, basierend auf Daten aus dem Versorgungsalltag[1], untersucht die Häufigkeit von Schwangerschaften nach einer Brustkrebstherapie. Dazu betrachteten IMS Health Forscher anonymisierte Daten aus 102 gynäkologischen Praxen in Deutschland. In das Panel wählten sie Frauen im Alter von 20 bis 45 Jahren mit einer Brustkrebsdiagnose sowie darauf folgender Schwangerschaft und verglichen die Zeiträume 2000-2002 und 2010-2012. Insgesamt zählen die Versorgungsforscher 179 Patientinnen, die innerhalb von 10 Jahren nach Erstdiagnose schwanger wurden: 65 Frauen im Zeitraum 2000-2002 und 114 Frauen 2010-2012. Hochgerechnet auf die Bundesrepublik Deutschland entspricht dies einer Anzahl von 4.615 respektive 8.094 Schwangeren[2]. Die Forscher können somit eine Steigerung von 75 Prozent nachweisen. „Es lässt sich konstatieren, dass bessere Therapien und bessere Aufklärung schon heute dazu beitragen, dass deutlich mehr Frauen trotz Brustkrebs Kinder bekommen“, sagt Prof. Dr. Karel Kostev, Senior Research Advisor bei IMS Health.
Und eine zweite Erkenntnis tritt zutage: Der Zeitabstand zwischen einer Brustkrebsdiagnose und einer Schwangerschaft ist kleiner geworden. Während in der Periode 2000-2002 durchschnittlich 896 Tage zwischen Diagnose und Schwangerschaft lagen, waren es 2010-2012 durchschnittlich 552 Tage (Abbildung). „Auch hier kann davon ausgegangen werden, dass sich die Zunahme der medizinischen Kenntnisse sowie die intensive ärztliche Beratung in diesem Feld auf den klinischen Alltag niedergeschlagen und zu einer Verbesserung der Lebensqualität von Krebspatientinnen beigetragen haben“, so Kostev.
Brustkrebs häufigste Krebsart bei deutschen Frauen
Laut Gesellschaft der epidemiologischen Krebsregister in Deutschland e.V. und Robert Koch-Institut erkrankten 2010 rund 480.000 Deutsche an Krebs. Bei Frauen ist mit etwa 70.000 Neuerkrankungen Brustkrebs die am weitesten verbreitete Krebsart[3]. Da ca. 10 Prozent der erkrankten Frauen im geschlechtsreifen Alter sind, liegt nahe, dass bei einigen die Familienplanung noch nicht abgeschlossen ist und Fragen zur Möglichkeit einer Schwangerschaft während oder nach einer Brustkrebserkrankung eine zentrale Bedeutung zukommt[4].
Die kontinuierliche Weiterentwicklung von Reproduktions-medizinischen Maßnahmen und die steigende Lebenserwartung nach einer Brustkrebserkrankung ermöglichen es jungen Frauen heute, auch nach Tumorerkrankung und zytotoxischer Therapie den Kinderwunsch nicht aufgeben zu müssen[5]. Und dies wiederum trägt zu einer höheren Lebensqualität bei.
[1] Die Daten stammen aus der Datenbank IMS® Disease Analyzer, die mehr als 20 Millionen aEMR (anonymized Electronic Medical Records) niedergelassener Ärzte beinhaltet.
[2] Mithilfe von Angaben des statistischen Bundesamtes Hochrechnung der absoluten Zahlen auf nationales Niveau.
[3] Krebs in Deutschland 2009/2010. Robert Koch-Institut und die Gesellschaft der epidemiologischen Krebsregister in Deutschland e.V. (Hrsg.). 9. Ausgabe. Berlin 2013.
[4] Partridge A, Schapira L. Pregnancy and breast cancer: epidemiology, treatment, and safety issues. Oncology. 2005;19(6):693-7; discussion 7-700.
[5] Emons D, Beuth J, Rösing B. Brustkrebs: Überlebenshilfe für junge Frauen; Erlebnisbericht: eine Betroffene und zwei Experten beraten, Stuttgart, Verlag TRIAS, 2008. S94-128.
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