Wie lassen sich die Leiden von Millionen Schmerzpatienten lindern?

Das Deutsche Netzwerk für Qualitätsentwicklung in der Pflege an der Hochschule Osnabrück lud zur Konferenz. Mehr als 500 Pflegeexpertinnen und -experten tagten

Pressemeldung der Firma Hochschule Osnabrück

Diese Studienergebnisse – geballt präsentiert – lassen den voll besetzten Saal in der OsnabrückHalle kurzzeitig verstummen: „12- bis 14-Millionen Menschen in unserem Land leiden an andauernden oder wiederkehrenden Schmerzen“, leitet Prof. Dr. Jürgen Osterbrink aus einer Studie von der Universität Oslo aus dem Jahr 2006 ab. „Bei jeder fünften Person dauern die Schmerzen länger als 20 Jahre an. Sie müssen sich die Zahl vorstellen. Das ist unerträglich“, sagt der Vorstand des Instituts für Pflegewissenschaft und -praxis der „Paracelsus Medizinischen Privatuniversität“ in Salzburg mit Nachdruck. Vor diesem Hintergrund hatte das Deutsche Netzwerk für Qualitätsentwicklung in der Pflege (DNQP) an der Hochschule Osnabrück in die Friedensstadt geladen. Etwa 500 Expertinnen und Experten aus dem Bereich Pflege, sowohl aus der Praxis als auch aus der Wissenschaft, arbeiteten gemeinsam an dem neuen Expertenstandard „Schmerzmanagement in der Pflege bei chronischen Schmerzen“. Dazu lag ihnen der Entwurf eines hochrangig besetzten Fachgremiums vor, an dessen Spitze Osterbrink steht. Der Expertenstandard soll künftig praxisnah Pflegende darin unterstützen, Schmerzen von Patientinnen und Patienten zu lindern.

Zu Beginn der achten Konsensus-Konferenz in der Pflege hatte Andreas Westerfellhaus, Präsident des Deutschen Pflegerates, ein energisches Plädoyer für den Stellenwert und die Unterstützung der Pflege-Profession gehalten. „Es ist eine Thematik, die viele Menschen in dieser Gesellschaft berührt und oft allein zurücklässt. Aus unserer Sicht stellt sich die Versorgung von Menschen durch die Leistungen von professionell Pflegenden als die große Herausforderung für Politik und Gesellschaft in den nächsten Jahren dar.“ Es gebe immer wieder neue Analysen zum Bedarf an Pflegekräften. „Ich mag es nicht mehr hören. Es mangelt nicht an Analysen, aber deutlich an qualifizierten Lösungsvorschlägen oder am Willen, sie zu entwickeln.“ Eine parteiübergreifende Bewegung sei unerlässlich.

Für das DNQP sind die Expertenstandards für professionell Pflegende ein Kernanliegen. Seit mehr als 20 Jahren arbeitet das Netzwerk und hat bereits sieben Expertenstandards zu Themen wie dem Vermeiden von Druckgeschwüren herausgegeben und aktualisiert. „Bemerkenswert ist, dass die Arbeit in den vergangenen fünf Jahren ohne jegliche öffentliche Förderung erfolgt ist“, betont Prof. Dr. Andreas Büscher, der wissenschaftliche Leiter des DNQP. „Das ist auch ein Ausweis dafür, dass die Berufsgruppen in der Pflege eigenständig in der Lage sind, die Qualität ihrer Arbeit zu bestimmen und auf hohem Niveau zu veröffentlichen.“ Die von Osnabrück aus organisierte Arbeit des Netzwerks ist maßgebend für den gesamten Bereich der Pflege. „Wir freuen uns über die gestiegene Bedeutung, die die Expertenstandards in der Pflege haben“, erklärt Büscher. Es gebe selten Studien, die unmittelbar handlungsleitend für die Pflege sind. Genau vor diesem Hintergrund komme der Arbeit der Expertengruppen, die die Standards auf den Weg bringen, eine hohe Bedeutung zu. Eindrucksvoller Beleg dafür: Büscher konnte unter den Teilnehmenden der Konferenz Nicole Delmotte von der Universität Antwerpen begrüßen. Sie hat den Expertenstandard „Dekubitusprophylaxe in der Pflege“ wegen der bestehenden Nachfrage ins Französische und Niederländische übersetzt.

„Die Gesundheitsberufe haben an der Hochschule Osnabrück ein sehr gutes Zuhause gefunden, in dem vor allem interdisziplinär gearbeitet wird“, stellt Büscher zudem heraus. Auch Hochschulpräsident Prof. Dr. Andreas Bertram macht vor den mehr als 500 Zuhörerinnen und Zuhörern aus dem gesamten Bundesgebiet und darüber hinaus deutlich, dass die Felder Gesundheit und Soziales zu den profilgebenden Bereichen der Hochschule zählen. „Insbesondere Fachhochschulen sollten sich stärker und unmittelbar in gesellschaftspolitischen Entwicklungsprozessen engagieren. Es reicht nicht aus, nur Lösungswege vorzuschlagen. Sie müssen auch vermittelt werden.“ Die Expertenstandards setzen genau diese Idee um.



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