„Pflege fair finanzieren“ – Protest-Aktionen ambulanter Pflegedienste der Diakonie
„Eine Sozialstation zu einer schwarzen Null zu bringen – dafür wird die Luft immer dünner“, sagt Pflegedienstleiterin Silke Breuninger, Leiterin der Mobilen Dienste der Evangelischen Heimstiftung in Bad Mergentheim. Seit Jahren finanzieren die Krankenkassen nicht einmal mehr die Tarif-erhöhungen der Mitarbeitenden in den ambulanten Pflegediensten. In den vergangenen neun Jahren sind die Tariflöhne um 17 Prozent gestiegen – die Refinanzierung nur um rund acht Prozent. Ein Großteil der Einrichtungen schreibt deshalb rote Zahlen.
Verabreicht die Pflegekraft einem Patienten Medikamente, spritzt Insulin und legt Thrombose-strümpfe an, bezahlt die Kasse nur eine dieser Leistungen – weil alle in derselben Leistungsgruppe sind. Ein pflegebedürftiger Mensch muss nicht selten zehn Tabletten einnehmen. Um ihn dabei zu unterstützen, haben Pflegekräfte drei bis fünf Minuten Zeit. „Jetzt stellen Sie sich vor, dass der Patient Schluckstörungen hat, und die Schwester der einzige Mensch ist, dem er von seinen Sorgen erzählen kann“, erklärt Alexandra Brenner, Qualitätsmanagerin/Auditorin bei der Kirchlichen Sozialstation Sachsenheim, eine Ursache des Drucks auf die Pflegekräfte.
Dies wollen die 207 Diakonie-Sozialstationen der württembergischen Diakonie nicht mehr hinnehmen. Deshalb hat u.a. die Diakonie im Frühjahr die Verhandlungen mit den Kassen scheitern lassen und eine Schiedsperson beauftragt, über die Berechtigung ihrer Forderungen zu entscheiden. Mehr als 50 Diakoniestationen führen nun gemeinsam eine Kampagne „Pflege fair finanzieren“ durch.
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