Bewegung und Arzneimittel helfen Demenzkranken im Alltag
Glaubt man Forschern aus Taiwan, dann verlängert bereits eine Viertelstunde tägliche Bewegung die eigene Lebenserwartung statistisch um drei Jahre. Nun haben zwei im Medizinmagazin Lancet publizierte Studien ergeben, dass ein gesunder und aktiver Lebensstil zudem auch positiven Einfluss auf die geistige Verfassung älterer Menschen haben kann. Ein Neurologe der TU Braunschweig ging im SPIEGEL sogar noch weiter. Ihm zufolge lässt sich durch gesunde Ernährung, körperliche und geistige Aktivität der Ausbruch von Demenz um fünf bis sieben Jahre verzögern. „Leider ist die einmal ausgebrochene Alterskrankheit bis dato unheilbar“, sagt Anja Klauke, OTC-Expertin beim Bundesverband der Pharmazeutischen Industrie (BPI). „Therapiemöglichkeiten gibt es aber dennoch. Neben körperlicher Aktivität können auch Arzneimittel die Lebensqualität von Demenzkranken verbessern. Zum einen gibt es die rezeptpflichtigen Medikamente wie zum Beispiel Antidementiva, zum anderen aber auch freiverkäufliche pflanzliche Präparate. Diese können in bestimmten Fällen sogar von der Krankenversicherung erstattet werden.“
Nach Angaben des Berlin Instituts für Bevölkerung und Entwicklung leben in Deutschland aktuell geschätzte 1,3 Millionen Menschen mit Demenz. Aufgrund der alternden Bevölkerung geht man davon aus, dass sich diese Zahl bis zum Jahr 2050 verdoppeln könnte. Demenz ist der Begriff für eine Vielzahl von Krankheitsbildern, die zu einem schleichenden Gehirnschwund führen und dabei bestimmte Funktionen wie Sprache, Gedächtnis oder Orientierung irreversibel einschränken. Die wohl bekannteste Demenzform ist Alzheimer, etwa zwei Drittel aller Demenzkranken weltweit leidet daran. Die genauen Ursachen von Demenz sind bis heute noch nicht ausreichend erforscht, viele Wissenschaftler führen das Leiden auf Ablagerungen, sogenannte Plaques im Gehirn oder bestimmte Proteinbündel, die sogenannten Tangles zurück. Fest steht, dass man Demenz bis heute nicht heilen, wohl aber behandeln und in der Entwicklung verlangsamen kann. So haben britische und norwegische Forscher zum Beispiel herausgefunden, dass Vitamin B womöglich das altersbedingte Schrumpfen des Gehirns reduzieren kann, zugleich warnen sie jedoch vor zu hohen Vitamin B – Dosen. Auch pflanzliche Präparate mit Ginkgoblätterextrakt sind eine unterstützende Behandlungsoption, sie fördern die Durchblutung und sollen nach Angaben von Wissenschaftlern der Universität Heidelberg die Nervenzellen schützen.
„In der Presse wird die Heilwirkung von Ginkgopräparaten bei Demenzkranken zwar oftmals widersprüchlich dargestellt“, sagt Anja Klauke. „Das Institut für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen (IQWiG) hat jedoch bereits 2008 festgestellt, dass Demenzkranke durch die Ginkgo-Einnahme im Alltag profitieren können. Patientinnen und Patienten, die bereits andere Medikamente einnehmen, sollten aber vorher unbedingt mit ihrem Arzt sprechen, um unerwünschte Wechselwirkungen, zum Beispiel mit dem Wirkstoff ASS zu vermeiden.“
HINWEIS: Die hier genannten allgemeinen Ratschläge bieten keine Grundlage zur medizinischen Selbstdiagnose oder -behandlung. Sie können keinen Arztbesuch ersetzen.
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