Arzneimitteltherapie bei werdenden Müttern: Ein sensibles Thema

Pressemeldung der Firma Bundesverband der Pharmazeutischen Industrie e.V.

Die Schwangerschaft ist immer eine sensible Lebensphase für Mutter und Kind, zugleich haben Schwangere und Mütter in Deutschland heute so gute Betreuungs- und Behandlungsmöglichkeiten wie nie zuvor: Vom Mutterpass und regelmäßigen Vorsorgeuntersuchungen über Geburtsvorbereitungskurse bis hin zu modernen Geburtstechniken und Rückbildungsgymnastik – kaum etwas wird noch dem Zufall überlassen. Trotz medizinischen Fortschritts gehören zur Schwangerschaft aber nach wie vor auch Gesundheitsprobleme wie Übelkeit, Erbrechen oder Infekte, die mitunter medikamentös behandelt werden müssen. Hierbei ist Vorsicht geboten, denn die Gesundheit des ungeborenen Kindes darf nicht gefährdet werden. Auf keinen Fall sollten Schwangere Medikamente selbständig ohne ärztlichen Rat einnehmen. Nur ein Mediziner kann die Erkrankung genau feststellen und dann abwägen, welches Arzneimittel am besten geeignet ist. Der Kinderarzt Dr. med. Christof Schaefer, Leiter des Pharmakovigilanz- und Beratungszentrums für Embryonaltoxikologie an der Berliner Charité zweifelt nicht daran, dass die meisten seiner Kollegen Arzneimittelrisiken bei Schwangeren sehr ernst nehmen:

O-Ton 1: „Wir haben zumindest in der Praxis unserer Beratungseinrichtungen zur Arzneisicherheit in der Schwangerschaft öfter mit Überschätzung von Medikamenten zu tun als mit der Unterschätzung eines Medikamentes. Glücklicherweise ist es ja so, dass man seit Contergan allgemein alarmiert ist und nur wenige Ärztinnen oder Ärzte noch der Meinung sind, dass man Medikamente in der Schwangerschaft grundsätzlich unbedenklich verwenden kann.“

Tatsächlich ist eine Vielzahl von Arzneimitteln aus gutem Grund für werdende Mütter ausgeschlossen, weil sie das Kind im Mutterleib schädigen und sogar zu Missbildungen führen können. Das heißt aber nicht, dass man grundsätzlich auf eine medikamentöse Behandlung verzichten kann, denn auch das kann unter Umständen eine Gefahr für Mutter und Kind darstellen, man denke nur an einen unbehandelten Infekt. Außerdem gibt es viele Frauen, die an einer chronischen Krankheit wie zum Beispiel Asthma leiden und auch als Schwangere weiterbehandelt werden müssen. Ganz ohne Arzneimittel geht es also meistens nicht, es müssen allerdings sichere Präparate verabreicht werden. Glaubt man Dr. Schaefer, dann ist die Medikamenteneinnahme während der Schwangerschaft nicht die Ausnahme sondern die Regel. Etwa jede zweite der jährlich rund 900.000 Schwangeren in Deutschland nimmt nach Aussagen des Experten mindestens ein Medikament jenseits unterstützender Mittel wie etwa Vitaminpräparaten ein. Trotzdem wird dem sensiblen Thema in der Öffentlichkeit und Fachwelt immer noch zu wenig Aufmerksamkeit geschenkt, findet Dr. Schaefer:

O-Ton 2: „Wir sprechen viel über Arzneimittelsicherheit im Alter oder auch in anderen Altersgruppen, aber viel zu wenig über die Arzneimittelsicherheit beim ungeborenen Kind und wenn man da etwas falsch macht, falsch behandelt oder vielleicht auch nicht behandelt, wo man hätte behandeln müssen, dann hat das unter Umständen nicht nur für die Mutter, sondern auch für das Kind lebenslang Konsequenzen. Das heißt für die nächsten 70 bis 80 Jahre kann da eine Weiche falsch gestellt werden. Also ein Thema, das nicht genug Aufmerksamkeit kriegen kann.“

BPI-Pressedienst Arzneimittel zum Muttertag unter: www.bpi/pressedienst.de



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