Erst müssen Lösungen auf den Tisch: SBK stoppt Verteilung von Organspendeausweisen
Siemens-Betriebskrankenkasse will gesetzlicher Verpflichtung erst 2013 nachkommen
Die Siemens-Betriebskrankenkasse SBK stoppt die für Oktober geplante Versorgung ihrer einer Million Versicherten mit Organspendeausweisen. Die aktuelle Entwicklung hat die Menschen verunsichert, die Ausweise würden derzeit eher auf Ablehnung stoßen.
Das neue Transplantationsgesetz sieht vor, dass die Krankenkassen ihre Versicherten intensiv über die Organspende informieren und allen Kunden Ausweise anbieten, die sie freiwillig akzeptieren können. Die SBK hatte dies bereits für Oktober 2012 geplant. Angesichts der aktuellen Diskussion und des Skandals um einen Transplantationsmediziner stoppt die SBK diese Aktion. Deutschlands größte Betriebskrankenkasse will der gesetzlichen Verpflichtung frühestens 2013 nachkommen – Mitte oder Ende des kommenden Jahres.
„Wir können nach diesem Skandal nicht einfach zur Tagesordnung übergehen. Die Menschen sind verunsichert und haben ihr Vertrauen verloren“, sagt SBK-Vorstand Gertrud Demmler. Zugleich würden Tausende auf ein neues Organ warten und teils um ihr Leben bangen. „Jetzt müssen alle Fakten auf den Tisch. Wir brauchen handfeste Lösungen, umfassende Transparenz und eine breite Diskussion“, so Demmler. In den kommenden Wochen und Monaten würden die Ausweise eher auf Ablehnung stoßen. Demmler: „Wir hätten damit eine große Chance vertan. Die wollen wir für uns und die Betroffenen besser nutzen.“ Daher will die SBK in den kommenden Monaten die Information und Aufklärung intensivieren. Das Ziel: mehr Organspender zu gewinnen als jetzt im Umfeld einer emotional aufgeheizten Stimmung. Spendewillige können auch jetzt schon einen Organspendeausweis zum Ausdruck im Internet downloaden: www.sbk.org/organspende.
Laut einer aktuellen Umfrage im Auftrag der Nachrichtenagentur dpa haben 45 Prozent der Deutschen Bedenken, sich als Organspender zur Verfügung zu stellen, 42 Prozent teilen die Bedenken nicht. In Befragungen anderer Institute vor einigen Monaten hatten laut dpa noch rund zwei Drittel angegeben, dass sie sich prinzipiell vorstellen könnten, ein Organ zu spenden.
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