Nobelpreisträger erklärt, wie das Bewusstsein entsteht
Medizin-Nobelpreisträger Gerald M. Edelman aus San Diego ist auf dem Neurologenkongress in Wiesbaden zu Gast. Pressetermin und seltene Gelegenheit für Interviews in Deutschland.
Vor bald 40 Jahren beschrieb Medizin-Nobelpreisträger Gerald M. Edelman die chemische Struktur von Antikörpern und erhielt zusammen mit Rodney R. Portner im Jahr 1972 den Nobelpreis für Medizin. Heute erforscht er die Evolution des menschlichen Bewusstseins und geht der Frage nach, wie der Verbund der Moleküle und Nervenzellen die höheren Funktionen des Gehirns hervorbringen konnte. Mit dem Gastvortrag von Professor Edelman erhält der 84. Jahreskongress der Deutschen Gesellschaft für Neurologie (DGN) einen neurowissenschaftlichen Höhepunkt, der sich mit den höchsten Leistungen des Nervensystems beschäftigt.
In der Auftakt-Pressekonferenz der 84. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Neurologie, am Mittwoch, 28.09. von 10:30 bis 11:30 Uhr wird Professor Edelman eine Zusammenfassung seines Festvortrages am Folgetag präsentieren. Sein Festvortrag findet am Donnerstag, 29.09.2011, im Rahmen der Eröffnungsveranstaltung von 11:00 bis 13:00 Uhr statt. Professor Edelman steht nach der Pressekonferenz am 28. September bzw. am 28. und 29. September nach Terminvereinbarung für Interviews zur Verfügung. Von Edelman sind mehrere Bücher auf Deutsch erschienen.
Die Evolution des Geistes
Mit seiner Theorie der neuronalen Gruppenselektion („Neural Group Selection Theory“) stellt Professor Edelman die Entwicklungsprozesse im Gehirn in den Kontext der Darwin’schen Evolutionstheorie und moderner Selektions-Modelle. „Das Gehirn ist kein Computer, denn es ist nicht nach einem Plan entstanden. Wie unser Körper ist auch unser Bewusstsein das Ergebnis eines seit Millionen Jahren wirkenden Selektionsprozesses“, erklärt der Gründer und Direktor des Neurosciences Institute im kalifornischen San Diego. Und er fügt hinzu: „Mit strikten Computermodellen von Gehirn und Geist kommt man der Wahrheit nicht näher. Die Entwicklung des komplexesten Organs und seine Leistungen können mit ihnen nicht beschrieben werden.“
Mit lernenden Robotern dem Bewusstsein auf der Spur
Das menschliche Gehirn ist, wie alle anderen Organe, Ergebnis eines immerwährenden Evolutionsprozesses. Das gleiche gilt also auch für seine Leistungen, also auch für das Bewusstsein. In seinem Gastvortrag wird Edelman zunächst die neuronalen Prozesse identifizieren die für die Schlüsselmerkmale des Bewusstseins verantwortlich sind. Wie aus der Dynamik dieser Prozesse das menschliche Bewusstsein entsteht, erklärt der Forscher mit einer globalen Theorie des Gehirns. Um seine Theorie zu testen, entwickelte Prof. Edelman zusammen mit seinen Mitarbeitern am Neuroscience Institut eine Reihe von Robotern mit simulierten Nervensystemen. Anders als herkömmliche Roboter sind sie als intelligente denkende Maschinen, basierend auf biologischen Prinzipien konzipiert und darauf programmiert, ihr Verhalten selbstlernend zu ändern.
Prof. Edelman wird von den aufschlussreichen Versuchen mit diesen Robotern berichten, und aktuelle Magnetenzephalographie-Daten menschlicher Probanden präsentieren, die seine Theorie unterstützen. Welche Konsequenz diese Erkenntnisse für die Zukunft der Neurologie bedeuten wird ebenfalls Thema des mit Spannung erwarteten Vortrags sein.
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